Wenn du nicht weißt, was du schreiben sollst
In diesem Post erläutere ich die 5 häufigsten Probleme, die dich mit dem Schreiben hadern lassen. Außerdem erkläre ich, wie sich diese Hürden bewältigen lassen. Und glaube mir, für alle diese Probleme gibt es zuverlässige und gut machbare Lösungen!
I. Fehlendes oder unvollständiges Exposé
Du hast kein oder nur ein halbes Exposé geschrieben. Das ist ungefähr so, wie wenn du eine Reise antreten willst, aber weder Ziel noch Transportmittel kennst. Ein Exposé umfasst: Problemstellung, Forschungsstand, Forschungsfrage, Methoden und Theorien, Quellenmaterial, vorläufige Gliederung und einen Zeitplan. Ein gutes Exposé zu schreiben darf Zeit kosten und zwar je nachdem: 2 bis 4 Wochen für eine Bachelor-Arbeit und bis zu einem halben Jahr für eine Doktorarbeit oder ein großes Forschungsprojekt!
II. Fehlende Begrenzung
Du hast dein Forschungsprojekt zu wenig eingegrenzt. Wissenschaft geht stets in die Tiefe und nicht in die Breite! Das ist deswegen so, weil sich die geforderte Komplexität nur so erreichen lässt. Daher ist es wichtig, stets realistisch zu bleiben und zu checken, was von deiner Thesis überhaupt erwartet wird. Und ganz sicher lässt sich ein komplexer Ländervergleich nicht im Rahmen einer Bachelorarbeit bewältigen!
III. Fehlende Forschungsliteratur
Du weißt nicht, wo und wie du passende Forschungsliteratur findest. Wissenschaft bedeutet stets auf den Schultern der Vorgänger:innen zu stehen. Dazu ist es notwendig zu wissen, was sie bereits erkannt haben. Deine erste Anlaufstelle sollte immer die Bibliothek deiner Universität oder Fachhochschule sein. Am zielführendsten und einfachsten ist das sogenannte Schneeballsystem: EIN gutes Buch kann dich zu vielen weiteren guten Treffern führen. Dazu einfach den Fußnotenapparat und das Literaturverzeichnis durchkämmen. Um ein erstes gutes Buch zu finden, kann Wikipedia eine einfache und nützliche Anlaufstelle sein – die aber stets kritisch überprüft sein muss!
IV. Fehlende Schreibmotivation und Selbstvertrauen
Du liest und liest und fühlst dich nie bereit, mit dem Schreiben zu beginnen? Tatsächlich hilft hier nur das Anfangen selbst. Es ist nämlich so, dass du NIE alles über ein Thema wissen wirst. Also nie perfekt vorbereitet sein wirst. Gleichzeitig ist es so, dass die Ideen MIT dem Schreiben kommen und nicht vorher. Was nicht heißen soll, dass Bulletpoints mit deinen wichtigsten Punkten nicht hilfreich wären. Diese Technik nennt sich Outlining und du erfährst auf diesem Blog hier mehr dazu.
V. Fehlendes oder falsches Verständnis der Wissenschaftssprache
Du fühlst dich von der Sprache der Wissenschaft überfordert. Diese ist tatsächlich oft sperrig und komplex, wobei das überhaupt nicht so sein muss oder gar sein soll. Ja, die gewählten Formulierungen sollen möglichst objektiv und neutral sein und eine transparente Argumentation ist zentral. Aber das ist es schon, unverständliche Satzmonster und ellenlange Fremdwortansammlung gehören nicht zum Kern der Wissenschaft. Wissenschaftssprache ist dann am besten, wenn sie komplexe Inhalte so einfach wie möglich erklären kann. Das ist die wahre Richtschnur!
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass sowohl wissenschaftliches Arbeiten als auch und Schreiben gelernt werden muss. Es ist wie bei einem Handwerk, ohne Einführung, Anleitung und eigener Übungspraxis lässt sich kaum was erreichen. Gleichzeitig gibt es auch eine gute Nachricht, alle diese Techniken lassen sich lernen und das meist unaufwändiger als du denkst!