Warum die Forschungsfrage dein bestes Helferlein ist

Unsicherheit

Während das Thema einer Arbeit oft schnell gefunden ist, zögern viele Studierende bei der Forschungsfrage. Sie haben Angst sich festzulegen oder zu früh eine Entscheidung zu treffen. Dabei sollte das Festzurren der Forschungsfrage oberste Priorität haben. Sie ist nämlich deine Roadmap. Zahlreiche Studierende finden ihre Forschungsfrage erst während des Schreibens oder im Rahmen der Conclusio. Solchen Arbeiten fehlt dann häufig der Fokus und man spürt ihr unsicheres Mäandern.

Roter Faden

Die Forschungsfrage ist DEIN zentraler roter Faden. Anhand von ihr entwickelst du das Forschungssetting. Sie hilft dir auch, die Methoden und die Literatur einzuengen sowie das Inhaltsverzeichnis und die Kapitel zu entwerfen. Mit der Forschungsfrage erhältst du eine Brille, die dich klar und scharf sehen lässt. Somit verhindert sie, dass du dich in deinem Projekt verlierst und ständig springst. Vor diesem Hintergrund ist eine Forschungsfrage, die sich über einen Absatz erstreckt, kontraproduktiv. Sie soll so spezifisch sein, dass du sie in ein bis zwei Sätzen pitchen kannst. Gleichzeitig darf sie den Rahmen des realistisch Machbaren und prinzipiell Möglichen nicht überschreiten. So lässt sich etwa ein komplexer Ländervergleich nicht im Rahmen einer Bachelorarbeit bewerkstelligen. Eine gute Forschungsfrage sollte möglichst offen formuliert sein und suggestive oder gar widersprüchliche Aussagen vermeiden. Während in den Geistes- und Sozialwissenschaften Ja-oder-Nein-Fragen kaum Sinn machen, sind sie in den Naturwissenschaften anerkannt. Wobei in der Publikationspraxis häufig jenen Arbeiten der Vorzug gegeben wird, die ihre Thesen bekräftigen können; ein problematischer Umstand.

Qual der Wahl

Was mache ich, wenn mich mehrere Aspekte bzw. Fragen an einem Thema interessieren? Wenn du zügig deinen Abschluss erreichen möchtest: entscheide dich für EINEN Aspekt. Und für welchen? Für jenen, den du am spannendsten findest. Du planst eine wissenschaftliche Karriere? Auch hier ist eine enge Begrenzung zu favorisieren. Denn die zur Seite gerückten Fragen kannst du später immer noch erforschen.