Geniale Hilfe: Das Schreibjournal in der Wissenschaft

Viele denken sich beim Thema des wissenschaftlichen Journalings: Warum noch mehr schreiben? Wozu einen Umweg einlegen? Und ist Tagebuchschreiben nicht etwas für liebeskranke Teenies? Wer so denkt, hängt einem antiquierten Bild nach und lässt sich die Vorteile dieser Technik – und davon gibt es zahlreiche – entgehen. Welche das sind, verrät dieser Post!

Vorteile eines Schreibjournals

Der Faktor Zeit ist entscheidend beim Schreiben. Menschliche Gehirne denken zwar viel und schnell, aber auch ziemlich viel Blödsinn. Gerade hinsichtlich des letzten Aspekts, hilft das Schreiben ungemein, sich zu sortieren, abzuwägen und Dinge in Perspektive zu setzen. Hiervon können wir besonders profitieren, wenn wir uns eine regelmäßige Schreibpraxis angewöhnen.

Im Englischen wird das als Journaling bezeichnet, im Deutschen – recht verstaubt – als Tagebuchschreiben. Die damit verknüpften Assoziationen lassen viele zurückschrecken. Dabei muss Journaling gar kein Aufzählen und Durchkauen der Tagesereignisse sein. Es kann viel zielgerichteter und praktischer erfolgen. Und zwar indem man sich ein wissenschaftliches Tagebuch anlegt.

Inhalt eines Schreibjournals

Was kommt in ein wissenschaftliches Tagebuch oder Journal hinein? Im Grunde genommen alles, was mit der Forschungsthematik zusammenhängt. Das können Geistesblitze sein, interessante Dinge, die man aufgeschnappt hat, die Quintessenz eines gelesenen Artikels, Fragen, erkannte Zusammenhänge usw. Es kann aber auch benutzt werden, um zu sich selbst einen Stock zuzuwerfen und zu planen. Indem man sich etwa für den morgigen Tag die Punkte notiert, an denen man arbeiten möchte. Natürlich kann es aber auch der Reflexion und Stressreduktion dienen. Wie ist es mir heute mit dem Schreiben, Auswerten oder Exzerpieren gegangen? Oder auch, was hat heute gut funktioniert, was nicht so sehr?

Das Wie und Was eines wissenschaftlichen Schreibjournals

Damit das Journaling hilfreich ist und keine wenig verlockende Angelegenheit wird, sind folgende Dinge empfehlenswert. Löse dich von der Idee, dass du täglich etwas in dein Journal schreiben musst. Es gibt einfach Tage, da gibt es nichts zu Sagen oder Notieren. Vermeide auch, dich auf eine bestimmte Form oder Länge festzulegen. Wenn dir nach Bulletpoints ist, dann mach‘ welche, wenn dir nach einer Mindmap oder einer Skizze ist, dann folge diesem Impuls. Wenn dir danach ist, dich darüber auszulassen, wie schwer wissenschaftliches Arbeiten ist, dann go for it!

Deine Regeln!

Ebenso ist es klug, sich weder von Grammatik, Rechtschreibung und Co bremsen zu lassen. Dein Journal ist ja schließlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Letztendlich soll es dir helfen, dich zu sortieren, den Stress zu reduzieren und zu motivieren. Tatsächlich gibt es sogar Studien, die belegen, dass Journaling entspannter und zufriedener macht und uns besser schlafen lässt!