Wie schreibe ich ein Exzerpt? Und zwar ohne große Mühe!
Welches digitale Programm hilft mir?
Vorneweg möchte ich euch ein superpraktisches Tool vorstellen, das ich von der lieben Linda Weidenstedt empfohlen bekommen habe.
Ihr habt sicherlich auch immer wieder das Problem, dass ihr pdfs exzerpieren müsst. Klar kann man dabei die betreffende Textstelle markieren und dann in ein Word-Dokument kopieren. Spätestens nach drei Mal hin und her springen nervt das aber meist gewaltig. Wo war ich noch mal im Text?
CosmoNote löst dieses Problem, indem ihr dort einfach euer pdf hochlädt. Dieses erscheint dann auf der linken Bildschirmhälfte, rechts habt ihr dann Platz für eure Exzerpte. Dazu ganz einfach den Text links markieren und schon erscheint die Kopie rechts. Diese kann auch formatiert werden, z. B. mit Aufzählungspunkten, Überschriften, Fettschrift, die ihr vorab anwählt. Dadurch ist euer Exzerpt dann schön gegliedert und nicht Kraut und Rüben. Dieses könnt ihr dann easy als eigenständiges Word-Dokument runterladen. Gleichzeitig seht ihr durch Hervorhebung im pdf auch, was ihr ausgewählt und damit exzerpiert habt.
Das CosmoNote-Tool gibt er derzeit nur als Desktop-Variante. Ihr könnt es erreichen unter: https://cosmonote.space/ Viel Freude damit!
Exzerpieren? Was bedeute das eigentlich?
Die lateinischen Wurzeln geben den entscheidenden Hinweis: ex (her/aus) und carpere (pflücken). Konkret geht es darum, wichtige Informationen aus einem Text herauszufiltern.
Meist wird dazu ein spezieller Fokus oder eine Fragestellung angelegt. Dies kann u. a. die Suche nach neuen Argumenten oder das genaue Verstehen einer Methode sein. Zu diesem Zweck gibst du wichtige Inhalte in eigenen Formulierungen wieder (Paraphrase) und wählst zentrale Stellen als wörtliche Zitate aus.
Damit ist aber noch nicht Schluss. Darüber hinaus notierst du auch eigene Gedanken, Anmerkungen und Kritikpunkte. So entsteht ein angereicherter Text, der die Grundlage für deine eigene Arbeit bildet. Das Exzerpieren leistet noch mehr. Es fördert das Verstehen und erzeugt Struktur und Dichte. Allerdings nur, wenn du dich kurz fasst und priorisierst.
Moderne Literaturverwaltungsprogramme und online verfügbare Texte können diesen Prozess zeitlich verkürzen. Wobei hier die Bedingung ist, dass du Texte gerne auf einem Screen liest.
Welche und wie viele Texte soll ich exzerpieren?
Exzerpieren ist zeitaufwändig – aber auch sehr lohnend. Von den für meine Dissertation exzerpierten Texten profitiere ich bis heute. Keine anderen Texte habe ich so gut verstanden und kann sie auf unterschiedlichste Fragestellungen anwenden. Dies ist auch der Grund, warum es nicht ausreicht, eine im Internet gefundene Zusammenfassung zu lesen.
Unbedingt exzerpieren solltest du Arbeiten, welche die für dich relevanten Methode/n und Theorie/n behandeln. Hinzu kommen noch jene Texte, die deinen Untersuchungsgegenstand bilden. Liegen diese in hoher Anzahl vor, dann konzentrierst du dich auf besonders dichte und zentrale Texte.
Für eine Bachelor-Arbeit solltest du nicht mehr als 10 Texte exzerpieren. Für eine Master- oder Diplomarbeit solltest du mit dem Doppelten ein Auslangen finden.