Weg mit den überzogenen Ansprüchen!
Auch wenn perfektionistisches Streben und Sorgen heute vielfach akzeptiert wird, so schafft es doch Leiden. Und das vor allem bei den ursächlich betroffenen Personen … denn letztendlich verbergen sich dahinter überzogene Standards, Selbstzweifel und kein gesunder Umgang mit Fehlern. Damit ist übrigens nicht gemeint, sich keine hohen Ziele zu stecken. Das ist sogar durchaus wünschenswert. Zentral ist aber: das Ziel darf nie zum Muss werden. Es soll eine Orientierung darstellen – nicht mehr.
In diesem Zusammenhang gilt es sich auch von etwaigen Selbstvorwürfen zu distanzieren. Diese sind mehr als entbehrlich, da sie ja kein Handeln beinhalten. Zielführender ist es zu analysieren: Was hält mich vom Schreiben ab? Was brauche ich, um gut arbeiten zu können? Den so gewonnen Einsichten gilt es dann Konsequenzen folgen zu lassen. Also Verantwortung zu übernehmen und ins Tun zu kommen.
Das 1×1 des rechten Maßes
- Selbstanklagen sind unproduktiv und bringen nur Qual
- Fehler sind normal und passieren allen
- Schreiben ist eine Übungs- und Routinesache, also lern- und trainierbar
- Schreibe so viel du kannst – ohne Ansehen der Qualität
- Nimm das Wort Entwurf ernst
- Habe einen Plan und folge diesem
Wer zu diesem Thema weiterlesen will, dem seien die Bücher von Raphael M. Bonelli, Perfektionismus. Wenn das Soll zum Muss wird (München 2014) und von Anselm Grün, Die Kunst, das rechte Maß zu finden (München 2014) an das Herz gelegt.