Schreibmythen, die dir das Leben schwer machen

Ein Schreibmythos. Was ist das eigentlich? So wird ein verinnerlichter Glaubenssatz über das Schreiben bezeichnet. Du kennst sicher einige davon und bist von ihrer Richtigkeit fest überzeugt. Das Problematische daran: du nimmst sie als in Stein gemeißelt wahr. Noch dazu scheinen sie dir eine ‚logische‘ Erklärung für Schreibprobleme zu bieten. Mit diesen schweren Steinen im Rucksack blockierst du dich selbst und beginnst womöglich gar nicht mit der Arbeit. Und damit hat sich die negative Prophezeiung erfüllt. Es ist unendlich wichtig, dass du deine Schreibmythen erforscht, kritisch überprüfst und damit entkräftest. Damit wird dann auch der Weg frei für neue und positive Erfahrungen. Als Starthilfe möchte ich dir drei der gängigsten Mythen vorstellen und sie widerlegen.

Schreiben ist eine Talentsache. Entweder man kann es oder eben nicht.

Falsch. Schreiben ist eine Übungssache und ein gut erlernbarer Prozess. Was aus der Werkzeugkiste des Schreibens beherrscht du schon, wo brauchst du noch Training?

  • Ein Thema finden und eine Forschungsfrage entwickeln
  • Einen Schreib- und Projektplan ausarbeiten
  • Inhaltsverzeichnis, Kapitel und roten Faden designen
  • Forschungsliteratur finden und verwerten
  • Die Sprache der Wissenschaft verstehen und anwenden
  • Geschriebenes reflektieren und überarbeiten
Ich darf erst dann mit dem Schreiben beginnen, wenn ich alles zu dem Thema gelesen habe.

Nein. Tatsache ist, NIEMAND schafft es, alle vorhandenen Texte zu lesen. Sollten dir Details fehlen, dann kannst du noch immer weiterlesen. Tatsächlich schreibst du deinen Rohentwurf parallel zu deinen Exzerpten. Mit ihren Kernaussagen, deinen Fragen und Anmerkungen dazu, bist du bestens auf das Schreiben der Rohfassung vorbereitet. Los geht’s!

Ich muss warten, bis ich in Schreibstimmung komme.

Nein. Die Inspiration und die Ideen kommen MIT dem Schreiben, nicht vorher. Daher ist jeder Tag geeignet, um mit dem Schreiben zu beginnen. Zentral ist, dass du damit anfängst. Was nie geschrieben wurde, kann nämlich auch nicht überarbeitet werden. Und ja, alle überarbeiten ihre Texte. Das ist der ganz normale Prozess des Schreibens.